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15 Jahre iba – „Eine soziale und menschliche Meisterleistung“11. Juli 2014

akademische FeierI

iba e.V. feiert 15jähriges Jubiläum in der Villa Clementine – Hoher Besuch aus Politik und Wirtschaft

Aus einer Vision von Eltern und Lehrern, für junge Menschen mit Behinderung sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu schaffen und diese damit in Beruf und Gesellschaft zu unterstützen, wurde der gemeinnützige Verein iba e.V., dem am vergangenen Donnerstag, 15 Jahre später, hoher Besuch aus lokaler Politik und Wirtschaft zum Jubiläum – und zu sich selbst gratuliert wurde. Denn aus dem flüchtigen Traum in einem Wiesbadener Wohnzimmer wurde dank Leidenschaft und Mut der Beteiligten ein mittelständisches Non-Profit-Unternehmen, das heute knapp 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderung ein Leben in Selbstbestimmung in verschiedenen Bereichen ermöglicht.

„Das 15jährige Bestehen eines Unternehmens ist eigentlich nichts Besonderes“, beginnt Bürgermeister Arno Goßmann sein Grußwort in der Villa Clementine. „Für den Bereich, in dem iba arbeitet und aktiv ist, sind 15 Jahre jedoch eine sehr lange Zeit. Nach schwierigen Zeiten in den Jahren 2008 und 2009 hat sich der Verein dank seiner Mitarbeiter, dem engagierten Vorstand und der Geschäftsführung am Markt behauptet. Dafür gebührt Ihnen allen hier größter Respekt“, erklärte er vor etwa 70 Gästen und meint dann: „Sie schaffen es, Visionen für eine bessere Gesellschaft im Umgang mit Menschen mit Behinderung nicht nur zu haben, sondern auch umzusetzen und zu leben.“

Alles begann 1999 mit einer Idee – wie immer. Das Ehepaar Baumann, dem heute der lauteste Applaus galt, fragte sich, was Schüler, die auf einer Förderschule sind, eigentlich nach ihrer Schullaufbahn ohne einen Hauptschulabschluss machen können, den sie aufgrund ihrer Behinderung nicht geschafft haben?! Auf der Straße landen war für die beiden keine Alternative. Aus der Idee wurde mehr. Man wollte diesen Menschen die Möglichkeit geben, durch eigene Arbeit ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. „Überall erzählten wir unseren Plan herum und alsbald hatten wir die ersten Unterstützer“, erklärte Frau Baumann. „Nach der Vereinsgründung in der August-Herrmann-Franke-Schule flatterten auch schon bald die ersten Aufträge ins Haus. Die Nassauische Heimstätte fragte an, ob man nicht ihre Treppenhäuser putzen könnte – das Team PutzBlitz war geboren“, erzählt sie sichtlich stolz. „Nachdem dann auch die ELW uns kennen gelernt hatte, und wir die ersten Minijobber einstellen konnten, wuchsen wir immer weiter – bis mein Mann und ich an die Grenze des Ehrenamtes stießen und eine Geschäftsführung installiert werden musste.

„Der Zustand, als ich 2007 zu iba stieß, war erstaunlich. Man sah uns noch als Bittsteller – heute erkennt man uns als gleichwertiges Unternehmen an, das in Konkurrenz am Markt erfolgreich ist“, so der Geschäftsführer P. Gerald Schwartz, der mit seinem Team um die pädagogische Leiterin Tanja Kubetzki und den technischen Leiter Armin Wagner und vielen mehr weitere Dienstleistungen wie das BlattWerk und das Team AllTechnik kreierte – immer mit dem Zweck, Menschen mit Behinderung eine Zukunft zu bieten. Seit 2007 konnte man die Anzahl der Mitarbeiter verdoppeln und ist in vier Dienstleistungsbereichen mehr als erfolgreich tätig: „Das Team ‚PutzBlitz‘ und seine 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reinigen aktuell 200 Treppenhäuser, 30 Bürogebäude und vier Kindergärten. 21 Mitarbeiter im ‚UmweltTeam‘ pflegen jährlich etwa 600.000 m² Plätze, Wege und Grünflächen. In dem Dienstleistungsbereich ‚AllTechnik‘ arbeiten zehn Mitarbeiter rund 200 Einzelaufträge pro Jahr ab. Davon räumte der Plakatdienst in 2012 über 15.000 nicht genehmigte Plakate und unsere Elektriker prüften bisher gesamt 8000 Elektrogeräte nach BGV A3“, so P. Gerald Schwartz. „‚FrischerEssen‘ sei ein neues Projekt und befinde sich in der Entwicklungsphase. Unser Küchenteam, das sind vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die derzeit täglich 70 Essen für eine Schule jeweils frisch und vor Ort zubereiten.

„Als ich das erste Mal mit dem Verein iba in Kontakt kam, sah ich ihn in einer verfahrenen Situation mit einer schwierigen Auftragslage. Heute ist mir das Unternehmen mit seinen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ans Herz gewachsen – doch nicht nur weil er für beispielhaftes Engagement der Beteiligten steht, sondern auch für Wettbewerb und sehr gute Arbeit“, sagt Ulrich Weinerth, Vorsitzender des Sozialausschusses in seiner Laudatio auf iba. „iba ist ein Unternehmen, dem eine zugleich soziale, politische und auch menschliche Meisterleistung gelungen ist“, fügt er an. „Hier wird gleichzeitig an jeden einzelnen Menschen und daran gedacht, wie man auf dem Markt bestehen und konkurrenzfähig sein kann – wieder für die Menschen“, zollt er Respekt.

„Die Strukturierung ist jedoch nicht abgeschlossen. Wir haben weitere Ideen für iba“, sieht Geschäftsführer Schwartz nicht schwarz in die nächsten 15 Jahre. „Ich möchte mich ganz herzlich auch bei allen iba Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Ohne sie hätten wir das alles nicht geschafft. Ich bin stolz zu sehen, was aus iba geworden ist und sicher noch wird“, so Vorstandsmitglied Michael Schmidt. „Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter dankt es der kleinen Idee und was aus ihr geworden ist.“ (wel)

 

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