Tandemseminar24. März 2017
Im Monat März konnten wir an einem tollen Seminar teilnehmen. An diesen zwei Tagen ging es um die Kommunikation zwischen Gehörlosen und Hörenden. Der Landeswohlfahrtsverband hielt dieses Tandemseminar in unseren Räumlichkeiten ab. Mit rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde aktiv das Gespräch und der Austausch zwischen Schwerhörigen, Gehörlosen und Hörenden geübt und gestaltet.
Es gab zu Beginn einen interessanten Ausflug in die Historie der Gebärdensprache und wie man bis in das vorherige Jahrhundert die Gehörlosigkeit auf grausame Weise als Krankheit behandelt hat. Auch die Gebärdensprache wurde lange Zeit unterdrückt und verboten. Diese diskriminierende Haltung von Ärzten und der Gesellschaft machte alle betroffen.
In Gruppen oder zu zweit wurde praktisch geübt und die Verständigung erprobt. Am meisten machte das Übersetzten Spaß. Ein Gehörloser übersetzte in Gebärdensprache ganze Sätze aus dem Alltag und die Hörenden lernten die Gebärden. Es wurde klar, wie schnell es auch zu Missverständnissen kommen kann, wenn der Hörende etwas fragt oder sagt und dann von den Lippen abgelesen werden soll. Hier gilt es, immer wieder von beiden Seiten nachzufragen, ob man sich verstanden hat.
Mit Hilfe zweier Gebärdendolmetscherinnen konnten wir kommunizieren und übersetzten. Gerade im Arbeitsalltag, selten beherrscht ein Hörender die Gebärdensprache, ist es wichtig den Blickkontakt zu suchen und ruhig zu sprechen. Bei einer Einarbeitung eines neuen gehörlosen Kollegen braucht es auf alle Fälle jemanden, der übersetzt und gebärdet. Gefahren und Aufgaben müssen auf der Arbeit klar und kommuniziert werden.
Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmern war das Seminar interessant und sensibilisierte beide Seiten. Unser Dank gilt den Referenten Frau Springmann, Herr Wellenkötter und Frau Lehmann, die dieses Tandemseminar möglich machten und organisierten. Vielen Dank! (lnz)